Welcher Designer kennt es nicht – eine Idee zu haben für die man Feuer und Flamme ist. Den Wert dieser zu ermitteln, beziehungsweise nachzufragen ob diese einen Mehrwert mit sich bringt und falls ja, worauf geachtet werden muss, ist Teil unseres Jobs. Werden Interviews richtig geführt, erhält man oft sehr viele Informationen, welche einem weiterbringen als man denkt.
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Interviewfragen

Mit dem Ziel, möglichst unterschiedliche Personen zu befragen erstellte ich einen Fragebogen, mit dem ich generelle Informationen über die Befragten sammeln und spezifische Details zu ihrem Einkaufsverhalten, sowie ihre Einstellung zu Etiketten ausfindig machen konnte. Die Fragen an sich sind sehr offen und schränken die Befragten nicht ein, was ein eher breites Spektrum an Antworten ergeben kann und die diversität erhöht.

Generelle Fragen

1. Geschlecht
2. Altersgruppe
3. Wohnort
4. Wie wichtig ist dir Nachhaltigkeit?
5. Wo gehst du meistens Einkaufen?
6. Hast du eine Kundenkarte/Treuekarte?
6.1 Falls ja, wie oft weist du sie vor wenn du einkaufen gehst?
7. Welche Utensilien hast du meistens bei dir während dem Einkauf?

Gemüse, Früchte & Etiketten

8. Wie oft kaufst du frisches Gemüse/Früchte pro Woche?
9. Wie viele Gemüse/Früchte kaufst du pro Einkauf?
10. Kaufst du Gemüse/Früchte offen oder abgepackt?
11. Wenn du offene Ware einkaufst, was verwendest du hauptsächlich?
12. Wo klebst du die Etiketten mit dem Preis hin?
13. Wie findest du es immer eine Etikette drucken zu müssen?
14. Falls es eine andere Möglichkeit gäbe offene Ware zu wiegen, welche würde dir am meisten zusagen?

Generelle Infos

Befragt wurden sieben Personen, davon waren vier weiblich und drei männlich. Wohnhaft sind die befragten in der Stadt Zürich, Agglomeration oder im Zürcher Oberland. Die Personen sind zwischen 20 und 70 Jahre alt und geben an, dass Ihnen Nachhaltigkeit und die reduzierung von Abfall wichtig ist. Dies zeigt sich bei allen im Lebensmittelbereich und vereinzelt in der Textilindustrie. Konkret achten sie sich darauf regional einzukaufen, wenig wegzuwerfen und Tragtaschen von zuhause mitzubringen. Die in der Stadt und Agglomeration lebenden Befragten bevorzugen Produkte mit einem Bio Label und vereinzelt wurde erwähnt, dass grosser Wert auf die Herkunft und eine ursprünglich tierfreundliche Haltung von tierischen Produkten gelegt wird.

Einkaufsverhalten

Alle kaufen hauptsächlich beim Grossverteiler Migros oder Coop ein, tendieren aber immer vermehrt zu regionalen Einkäufen bei lokalen Geschäften wenn es die Zeit erlaubt. Eine befragte Person hat angegeben, zwischendurch direkt auf dem Bauernhof einzukaufen. Zudem haben alle sich registriert für ein Treuepunkte Programm, wobei fünf Personen die Karte oder den Code via Mobile bei jedem Einkauf vorweisen. Alle befragten haben bei jedem Einkauf immer ihr Portemonnaie und Smartphone dabei, sowie meistens ein Einkaufswagen oder Wägeli – abhängig von der Menge des geplanten Einkaufs.

Früchte & Gemüse

Ein bis dreimal kaufen die Befragten frische Früchte und Gemüse ein, wobei es pro Einkauf im Durchschnitt vier bis fünf verschiedene Sorten sind. Alle bevorzugen offenen Ware, da sie so die Menge selber bestimmen und auf Plastik verzichten können. Hauptsächlich werden Tragtaschen für das Offengut von zuhause mitgebracht, es wird komplett darauf verzichtet (die Güter werden nur in die normale Tasche gepackt) oder notfalls wird ein Plastiksäckli vor Ort abgerissen. In diesem Fall gibt die Mehrheit an, mehrere Sorten in ein Säckli zu legen, um nicht ein zweites abreissen zu müssen.

Die Etiketten

Es ist spannend, wo die von der Waage ausgedruckten Etiketten überall hingeklebt werden. Laut Angaben können das die Früchte/Gemüse sein, alles auf dieselbe Frucht (damit nur eine verklebt ist), auf ein Säckli oder ein anderes bereits abgepacktes Produkt oder zu guter letzt auf den eigenen Körper, weil sie so alle zusammen bleiben und einfach gescannt werden können. Stören tun sie die Etiketten nicht, es muss halt sein. Aber wenn sie so nachdenken, könnte man da sicher eine bessere Lösung anbieten um Ressourcen zu sparen.

Findings

Die Interviews haben mir bestätigt, dass die aktuelle Situation mit den Etiketten niemanden stört, aber alle Befragten offen sind für eine Verbesserung. Es ist wohl eher so, dass nie gross darüber nachgedacht wurde. Innerhalb der Gespräche stellte sich heraus, dass mehrere Möglichkeiten machbar wären und auch benutzt werden würden, da Nachhaltigkeit und die Reduktion von Abfall allen am Herzen liegt.

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Near Field Connunication

Alle Befragten gaben an, sich eine Datenübermittlung von der Waage via Near Field Communication vorstellen zu können – und diese auch zu benutzen. Am einfachsten wäre eine Übertragung von der Waage zu der Treuekarte oder dem Smartphone, bzw. zu der Retailer-App. Es kamen aber auch Inputs, dass Wägeli, Körbli oder separate Wearables genutzt werden könnten.

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Bilderkennung

Eine Bilderkennung à la «AmazonGo» wäre eine Option, jedoch erkannte die Befragte Person während dem Aussprechen, dass wir hier eine zu grosse Vielfalt an Sorten haben, was trotz künstlicher Intelligenz und Deep Learning so nicht möglich wäre. In dieselbe Kategorie gehört das System direkt an der Kasse zu wiegen, so wie Aldi und Lidl es machen. Aber auch hier machen uns die vielen verschiedenen Sorten eine Strich durch die Rechnung.

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Digitaler Code

Weiter gaben alle Befragten an, dass wenn man die Produkte selber scannt auch ein Barcode oder QR Code, der auf dem Display der Waage angezeigt wird, sehr gut denkbar ist. Das wäre eine einfache und günstige Methode – allerdings nur für Kunden die selber scannen.

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Gesichtserkennung

Bei sechs von sieben Personen kam die Frage auf, ob es nicht eine Möglichkeit gäbe, das alles über das eigene Gesicht zuzuweisen. Wohl mehr nebenbei, aber es wurde erwähnt.