Das Interface von Waagen im Verkauf soll so zielführend wie möglich sein. Der gängige User Flow von aktuellen Waagen ist oft bereits gut strukturiert und einfach nachvollziehbar. Die Hauptinformationen Preis und Gewicht sind prominent platziert. Die spezifische Metrology-Information (in diesem Fall Max 6/15 kg Min 40 g e = 2/5 g) muss aus rechtlichen Gründen zwingend sichtbar sein, soll die Aufmerksamkeit der Kunden jedoch nicht auf sich ziehen. Auch der Preis pro Kilogramm ist eine erforderliche Information, die für Käufer an diesem Punkt jedoch nicht mehr zwingend relevant ist – weshalb hier die Grösse reduziert wurde.
Die Gesichtserkennung wird bei Smartphones als Overlay angezeigt. Um konsistent zu bleiben wurde das so für die Waagen übernommen. Sobald Kunden die Nummer ihres Artikels eingegeben haben, werden sie durch einen einfachen Prozess geführt der für jeden Schritt ein visuelles Feedback gibt. Nach erfolgreicher Datenübermittlung erscheint der gewogene Artikel im Warenkorb des Kunden. Eine Kombination von Gesichtserkennung und der aktuellen Methode wäre für eine Übergangsphase durch einen zusätzlichen Button auf dem Display lösbar.
Bei dem Interface für das Smartphone ging es hauptsächlich darum, wie die Funktion von Faceit integriert werden kann. Als Feature oder Nested App wird es in bestehende Applikationen integriert werden. Im Faceit Prototyp wurden nötige und nützliche Elemente integriert. So finden wir die Hauptnavigationspunkte Home, Einkaufsliste, Portemonnaie und Profil, mit denen zukünftige, laufende und vergangene Einkäufe geplant, gemacht und eingesehen werden können.
Als erstes wird FacePay im Reiter Punkt Portemonnaie aktiviert. Das Gesicht wird so erfasst und ist innerhalb des Kundenaccounts verfügbar. Im zweiten Schritt soll die Freigabe zur Datenübermittlung von Waagen an den eigenen Account freigegeben werden. Diese Einstellung ist im Reiter Profil zu finden.
Während der Schritt vom wiegen hauptsächlich auf dem Interface der Waage stattfindet, kommt FacePay am Ende des Einkaufs zum Zug, schliesst diesen automatisch ab und gibt erneut ein visuelles Feedback.
Bei der Schriftwahl musste darauf geachtet werden, dass der Font nicht zu spezifisch ist und auf so gut wie allen Geräten funktioniert. Aus diesem Grund wurde Roboto auf dem Waagen Interface exklusiv und bei Mobiles als Paragraph Font ausgewählt. Kosal Sen’s gleichnamiger «Sen» ist die Wahl für das Logo und die Headlines. Er kommt modern daher und ist dennoch gut lesbar.
Auch die Farbwahl ist auf ein Minimum reduziert und funktioniert mit ihrer Einfachheit. Die schwarz bis weiss Shades können sich auf dem Smartphone den Einstellungen von Nutzern anpassen und würden sich bei hellen oder dunklen Farbschemata austauschen. Die Grüntöne erinnern an den Bereich Food und sind beruhigend für das Auge.
Die Patterns orientieren sich stark am aktuellen «State of the Art». So wurden auf dem Smartphone gängige Buttons, Toggles, Such- und Inputfelder, sowie Cards und Chips verwendet. Bei der Navigation sollen die vom Betriebssystem kommenden Komponenten die Applikation unterstützen. Die wenigen Transitions sind simpel gehalten und intuitiv. Fehlermeldungen werden durch zwei visuelle Indikatoren hervorgehoben um für alle gut ersichtlich zu sein.
Das Interface der Waage übernimmt das Aussehen und die Overlays vom Smartphone, was ein konsistentes Gesamtbild ergibt und die Nutzung durch gewohnte Elemente einfacher macht.
Und warum heisst es Faceit? Naja, «Face it» heisst übersetzt sieh es ein oder sieh es an. FaceID und FacePay ist der Mehrheit bekannt, jedoch spezifisch auf eine Funktion bezogen. Auch FaceWeigh wäre möglich gewesen, das würde aber nur für die Funktion der Waage gelten. Faceit vereint all diese Funktionen, ist einfach zu übersetzen und kann sich gut gemerkt werden. Zu guter letzt ist es auch marketingtechnisch eine gute Wahl. Mit «Face It!» habe ich den besten Call to Action den man sich für dieses Feature vorstellen kann.